Carl Moll

Wien 1861 – 1945 Wien

Wien um 1900 war eine Zeit des kulturellen Aufbruchs und der künstlerischen Blüte. Die Stadt war ein Zentrum des Jugendstils und der Wiener Secession. Mittendrin lebte und wirkte der großartige Maler und Kunstförderer Carl Moll.
Moll bevorzugte Motive des einfachen Alltags und seiner unmittelbaren Umgebung. Im Alltäglichen fand er den besonderen Moment und brachte diesen malerisch zum Ausdruck. Seine Motive sind einfach, aber unerschöpflich an Abwechslung und Faszination.

Carl Moll studierte von 1879 bis 1881 in Wien an der Akademie der bildenden Künste bei Christian Griepenkerl. Er arbeitete im Kreis des Wiener Künstlerhauses, dessen Mitglied er 1890 wurde. Als „Meister“ bezeichnete Carl Moll den für seine Stimmungsmalerei berühmten Künstler Emil Jakob Schindler (1842 bis 1892). Moll wurde als Schüler in sein Atelier aufgenommen und die beiden Künstler pflegten eine enge Freundschaft.

Carl Moll war nicht nur selbst Maler, sondern auch ein geschätzter Ausstellungsorganisator und Förderer der Kunst. Er leitete 1892 mit Kunsthändler
Hugo O. Miethke die Nachlassausstellung des verstorbenen Emil Jakob Schindler. Zudem organisierte er Ausstellungen internationaler KünstlerInnen und brachte erstmals Werke von Vincent van Gogh nach Wien. Mit Künstlerfreunden, wie u. a. Gustav Klimt und Koloman Moser, kam es 1897 zur Gründung der Wiener Secession. 1903 war er Mitbegründer der Wiener Werkstätte. Von 1904 bis 1912 übernahm er die künstlerische Leitung der Galerie Miethke in Wien und trat als Förderer von Gustav Klimt auf.