
Emmerich Dichtl
Linz 1895 – 1969 Wels
Emmerich Dichtl wurde am 6. August 1895 in Linz geboren. Die ersten erhaltenen Arbeiten Emmerich Dichtls, der zeitlebens autodidaktisch tätig war, stammen aus seiner Schulzeit in Linz. Dichtl besuchte als Stipendiat die Linzer Handelsakademie und studierte anschließend an der Exportakademie und Handelshochschule in Wien. Eine Reihe früher künstlerischer Arbeiten stammt aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, wo er in sämtlichen 12 Isonzo- Schlachten involviert war. Als Frontoffizier im Zweiten Weltkrieg, in dessen Verlauf er wiederum mehrfach ausgezeichnet wurde, nahm Dichtl am Russland-Feldzug teil. Eine Reihe Landschafts-, Portrait- und Genredarstellungen legen davon Zeugnis ab.
Neben dem Verfassen kunsthistorischer Artikel suchte er als erfahrener Alpinist Freude und Erholung in den Westalpen und Dolomiten. Gerade die auf diesen Bergtouren und auf seinen zahlreichen Auslandsreisen geschauten Motive bilden das Gros im künstlerischen Oeuvre Emmerich Dichtls. Seine frühen Winterlandschaften rufen unwillkürlich Alfred Poell in Erinnerung, der ebenso, wie Dichtl einen profanen Beruf ausübte; er war als Gynäkologe tätig. Personen treten allenfalls als gelegentliche Staffage in Erscheinung. Mit sicher gesetzten Pinselstrichen gibt er die zumeist topographisch bestimmbaren Motive wieder; sein vornehmliches Interesse gilt der malerischen Umsetzung des Geschehenen.
Emmerich Dichtl besuchte ab 1963 sechs Semester lang die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Als Mitglied der Klasse von Robin Christian Andersen, malt er auch eine ganze Reihe Bilder die deutlich den Einfluss seines Lehrers erkennen lassen. Auch der freundschaftliche Kontakt zu Herbert Böckl, dem damaligen Rektor der Akademie zeigen Niederschlag im Werk Dichtls, der nun erstmalig auch expressive -abstrahierende Tendenzen in seinen Bildern erkennen lässt. Eine schwere Lungenerkrankung erfordert Dichtls Rückkehr nach Wels. Seine letzte Schaffensphase ist gekennzeichnet von einer stark reduzierten, individualistisch geprägten Darstellung der Landschaftsmotive. Schon zu Lebzeiten zeigte der Künstler seine Arbeiten in verschiedenen Ausstellungen, unter anderem in Berlin, Wien und Oberösterreich. Zahlreiche Werke befinden sich in Oberösterreichischen Museen, im Messner Mountain Museum Südtirol, sowie in öffentlichen und privaten Sammlungen. Emmerich Dichtl verstarb am 29.September 1969 in Wels.
Für besonders Interessierte wartet ein im Eigenverlag erschienener Bildband des Künstlers.

Emmerich Dichtl
Almen im Salzkammergut
39,5 x 52 cm
Öl auf Karton

Emmerich Dichtl
Skifahrer im Toten Gebirge
72,5 x 60 cm
Öl auf Leinwand